EMAS und DNK im Vergleich (I): Zusammenbringen was zusammengehört

Eine Studie vom Umweltgutachterausschuss (UGA) hat EMAS und DNK als Werkzeuge für Nachhaltigkeit verglichen. Wir haben uns die

Eine Studie vom Umweltgutachterausschuss (UGA) hat EMAS und DNK als Werkzeuge für Nachhaltigkeit verglichen. Wir haben uns die Ergebnisse angeschaut und drei wesentliche Erkenntnisse daraus gezogen.

EMAS ist mehr als Umwelt

Der inhaltliche Vergleich macht es deutlich: EMAS bezieht sich auf mehr als Umwelt und knüpft an den meisten 20 DNK-Kriterien an. Während ein EMAS-Unternehmen die Umweltkriterien vom Nachhaltigkeitskodex mit großer Wahrscheinlichkeit übererfüllt, ist dieses auch in den anderen Bereichen (Strategie, Prozess und Gesellschaft) in der Regel gut unterwegs. Allerdings bleibt EMAS trotz der Weiterentwicklung im Laufe der Zeit vorranging ein Umweltmanagementsystem, sodass die Erfüllung der weiteren Kodex-Kriterien nicht ohne weiteres automatisch erfolgt. Hier können andere Managementsysteme helfen!

Viel Ähnlichkeit trotz klarer Unterschiede

Beide Werkzeuge haben Einiges gemeinsam: Sie sind politisch unterstützt, für Organisationen jeder Größe und Rechtsform anwendbar und als Rahmenwerke für die Erfüllung der CSR-Berichtspflicht angeführt. Allerdings zeigt der systematische Vergleich auch klare Unterschiede: Erstens ist EMAS ein “Managementsystem mit Berichtspflicht“ und der Nachhaltigkeitskodex ein „Berichtsinstrument mit Managementanspruch“. Zweitens wird EMAS extern validiert, während der DNK eine externe Prüfung nur auf Wunsch vorsieht. Drittens sind bestimmte Kernindikatoren bei EMAS obligatorisch, während der DNK an der Stelle flexibler ist: es werden zwei Datensets zur Auswahl angeboten, die nach dem Prinzip „berichten oder erklären“ eingesetzt werden können.

Beide können voneinander profitieren

EMAS und DNK stehen nicht im Wettbewerb (zumindest im heutigen Format). Vielmehr bieten sie Unternehmen Synergiepotenziale, die bis heute wenig bis gar nicht genutzt wurden. Zum einen wollen beide Rahmenwerke grundsätzlich zu einer nachhaltigen Wirtschaft beitragen. Eine gemeinsame und koordinierte Kommunikations- bzw. Vertriebsstrategie könnte die gegenseitige Akzeptanz und die Anwenderzahlen der beiden Instrumente fördern. Mit 1.143 EMAS- und 536 DNK-Anwendern (Stand 16.09.2019) ist da viel Luft nach oben.

Zum anderen bieten beide Rahmenwerke inhaltlichen Mehrwert. Für EMAS-Unternehmen, welche eine Berichterstattung gewohnt sind, ist der DNK ein logischer nächster Schritt bei der Weiterentwicklung zum nachhaltigen Wirtschaften. Für Kodex-Anwender ohne Umweltmanagementsystem bietet EMAS eine etablierte, politisch unterstützte und validierbare Grundlage, um die Glaubwürdigkeit der DNK-Erklärung zu erhöhen.

 

Als Mitglied im Verband für Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement (VNU) e.V. haben wir uns auch an der Erstellung der Studie beteiligt. Unser Kollege Samuil Simeonov war Teil der Arbeitsgruppe, welche die Studienergebnisse produziert hat.