Ein Nachschlagewerk zur Kreislaufwirtschaft

Der Grüne Punkt hat 2017 seinen ersten GRI-Bericht veröffentlicht. Wir haben bei der inhaltliche-strategische Ausrichtung unterstützt. Mit etwas

Der Grüne Punkt hat 2017 seinen ersten GRI-Bericht veröffentlicht. Wir haben bei der inhaltliche-strategische Ausrichtung unterstützt. Mit etwas zeitlichem Abstand sprechen wir über den Bericht mit Christina Schulz (CS), Nachhaltigkeitsmanagerin im Unternehmen.

 

cf: Warum ein Nachhaltigkeitsbericht? Ist es nicht klar, dass der Grüne Punkt per se „grün“,  also nachhaltig ist?

CS: Nachhaltigkeit ist tief in unserem Kerngeschäft verankert. Wir sind ein Kreislaufwirtschaftsunternehmen und Kreislaufwirtschaft hat mit Nachhaltigkeit zu tun.

Aber wie jedes Unternehmen und jede Person hinterlässt unsere Geschäftstätigkeit eine Spur bei Umwelt und Gesellschaft. Uns ist das auch bewusst. Und das wollen wir aufzeigen: wir versuchen die positive Auswirkung zu erhöhen und die Negative zu minimieren.

Aber noch eine Sache: das war nicht unser erster Nachhaltigkeitsbericht. Wir machen das schon eine Weile. Nur haben wir es diesmal mit einem Standard professionalisiert.

 

cf: Warum ein Standard? Und Warum GRI?

CS: Sie wissen, ja, Nachhaltigkeit ist ein breites Thema. Standards helfen dabei, sich zu vergegenwärtigen, welche Aspekte für das einzelne Unternehmen aus diesem Themenkomplex relevant sind. Dann wird nach dem Wesentlichkeitsprinzip geschaut, welche Aspekte die wichtigsten sind. Dieses Vorgehen hat uns sehr geholfen, zu fokussieren.

Entschieden haben wir haben uns dabei für den GRI, weil wir in allen Dimensionen Vorreiter sein wollen. Daher haben wir uns gefragt: Was bedeutet das für unseren Nachhaltigkeitsbericht? Die Antwort war: der weltweit bekannteste Standard.

 

cf: Was war die größte Herausforderung?

CS: Wie jede Sache ist das das erste Mal gar nicht leicht, aber wir haben es gut gemeistert. Ein Beweis dafür ist die Anerkennung, die wir intern und extern bereits bekommen haben. So wurden wir zum Beispiel für den Deutschen Preis für Wirtschaftskommunikation 2018 im Bereich „Corporate Publishing“ nominiert.

Zu Ihrer Frage: Die größte Herausforderung war die Komplexität unseres Marktes verständlich – aber nicht zu vereinfacht – darzustellen. Daher haben wir diesem Thema ein ganzes Kapitel gewidmet. Dabei war es uns sehr wichtig, die wichtigsten Anliegen unserer vielfältigen Stakeholdern, in diesem Fall zugleich Zielgruppen, aufzunehmen: von der EU-Politik bis hin zu den Bürgern.

 

cf: Was würden Sie nächstes Mal genauso machen und was würden Sie anders machen?

CS: Genauso würde ich den Prozess aufsetzen. Strategische Workshops gepaart mit Hintergrundarbeit im Kernteam. Zudem würde ich mir wieder externe Unterstützung wünschen. Die Außenperspektive ist objektiver und kann durch konstruktiv-kritische Hinweise sehr hilfreich sein.

Anders würde ich den Prozess zeitlich planen. Ich würde etwas mehr Zeit für Vorarbeiten und strategische Analysen lassen. Das ist wichtig und das erste Mal kann es schon sportlich werden.

Aber im Nachgang ist man immer schlauer.

 

cf: Wie kam der Bericht bei den Zielgruppen rüber? Welche Rückmeldung haben Sie bekommen?

CS: Der Bericht wurde ausdrücklich positiv aufgenommen. Wir haben ihn auf der FAKUMA 2017 (die Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung) präsentiert. Positive Rückmeldungen kamen aus allen Stakeholder-Gruppen, gerade weil wir auch zu Problemstellen berichten und Ansätze für Fortschritte aufzeigen. Das wird in der intensiven Diskussion um die Kreislaufwirtschaft als sehr hilfreich empfunden.

Am Ende möchte ich noch eins hervorheben: Aufgrund der besonderen Rahmenbedingungen, unter denen wir arbeiten, enthält der Bericht auch viele Angaben, die über die Unternehmensgruppe hinausweisen. Er ist letztlich auch ein Nachschlagewerk zur Kreislaufwirtschaft. Zumindest ein bisschen.